
By Volker Teichert
Die Wirtschaftswissenschaften beschäftigen sich naturgemäß vorwiegend mit dem formellen Bereich der Wirtschaft. Erst in jüngerer Zeit ist eine wachsende und ausführliche Diskussion zu den informellen, nicht geldlich entlohnten Be reichen der Ökonomie entstanden, die in der vorliegenden Arbeit in systemati scher und analytischer Weise zusammengefaßt und interpretiert wird. Die Un terscheidung von formeller und informeller Sphäre innerhalb der Ökonomie er scheint vor allem für die Arbeitswelt sinnvoll, aber auch bei den ökologischen Konflikten in der Wirtschaft könnte diese Betrachtung wichtig sein, weil die formelle Erfassung der Naturwirklichkeit nicht ausreicht, um das gesamte Na turgeschehen innerhalb der Wirtschaftsprozesse zu verstehen. Die vorliegende Arbeit wurde Anfang 1992 vom Fachbereich Wirtschaftswis senschaften der Universität-Gesamthochschule Kassel als Dissertation ange nommen. Die Idee zu dieser Dissertationsschrift reicht einige Jahre zurück: Sie wurde im Rahmen meiner Beschäftigung mit der twin- und Alternativökono mie geboren. Damals mußte ich eine große begriffliche Verwirrung bei dem feststellen, was once als informelle Ökonomie bezeichnet wird. Mir erschien es in dem Zusammenhang wichtig, in dieser Arbeit besonders die Grundlagen und die Bedeutung der informellen Ökonomie herauszuarbeiten. Dabei wurde das ausgeprägte Wechselverhältnis zwischen formeller und informeller Ökonomie deutlich. Diese Erkenntnis könnte letztlich dazu führen, in der Ökonomie den gesamten Wirtschaftsprozeß wesentlich mehr vom Aspekt der Reproduktion anzugehen. Der bisherige Weg wird vor allem dadurch charakterisiert, daß vom produzierenden procedure ausgehend die sich ergebenden Unzulänglichkei ten und Mängel erfaßt und korrigiert werden.
Read Online or Download Das informelle Wirtschaftssystem: Analyse und Perspektiven der wechselseitigen Entwicklung von Erwerbs- und Eigenarbeit PDF
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Mit der vorliegenden Publikation wird ein Beitrag geleistet zur Diskussion um die Telearbeit in Deutschland. Im Zentrum stehen die Befunde des Forschungsprojekts "telearbeit und Zeitökonomie. Die Auswirkungen von Telearbeit auf die Gestaltung von Arbeit und Freizeit". Es geht um eine empirisch gestützte Bestimmung des Stellenwerts neuer Arbeitsmodelle, insbesondere der alternierenden Telearbeit, die den Beschäftigten die Integration des häuslichen Umfelds in die Erwerbsarbeit ermöglicht.
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Diese Studie weicht nur geringftigig von der im Jahre 1992 an der Universitat-Ge samthochschule Siegen eingereichten Dissertation abo Danken mochte ich an dieser Stelle all meinen Freunden und Bekannten, insbe sondere Prof. Dr. Peter Gendolla und Dr. Ursula Bohmer ffir ihre wohlwollende Begleitung und die stets anregende Kritik.
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Bevor ich auf die Kritik an Gershunys (1983) Ansatz zu sprechen komme, werden zunächst weitere Modelle vorgestellt, die seinen Überlegungen entweder vorausgingen oder die von ihm beeinflußt wurden. 3 FOl7lJen institutioneller Abgrenzung infol7lJeller Ökonomie Neben Gershuny (1983) hat die angelsächsische Debatte zur Dualökonomie vor allen Dingen Stuart Henry (1981; 1982; 1986) angeregt. In seinen Arbeiten sind aber über die Jahre unterschiedliche begriffliche Abgrenzungen festzustellen: Folgt man seinen neueren Ausführungen (1986), so unterscheidet er zwischen irregulärer, heimlicher und sozialer Wirtschaft.
Der Staat sieht sich daher vor zwei Konfliktfeldern: zum einen der steigenden Nachfrage nach öffentlichen Diensten, zum anderen dem Zwang, die öffentlichen Ausgaben zu verringern. Um diese Probleme lösen zu können, kann der Staat zwar Gebäude, Möbel usw. zur Verfügung stellen, die eigentlichen Leistungen sollten aber von Selbsthilfegruppen vorgenommen werden (Pfeil 11). Mit Pfeil 12 wird dagegen die (Rück-)Verlagerung von Gemeinschaftsarbeiten in den formellen Sektor umschrieben. Bevor ich auf die Kritik an Gershunys (1983) Ansatz zu sprechen komme, werden zunächst weitere Modelle vorgestellt, die seinen Überlegungen entweder vorausgingen oder die von ihm beeinflußt wurden.
15). Der typische "moonlighter" ist zwischen 25 und 45 Jahren alt und arbeitet hauptsächlich aus finanziellen Motiven "schwarz". Der Anteil derer, die gleichzeitig zwei Jobs ausführen, liegt in den Vereinigten Staaten bei etwa 5 Prozent aller Erwerbstätigen (vgl. AIden 1981). Die "schwarzen" Leistungen werden gegen Entgelt erstellt, aber nicht versteuert. "The irregular economy is that sector of economic activity that is registered by the economic measurement techniques of the society and uses money as a medium of exchange" (FermanlBemdt 1981, S.